Am Samstag, den 10. Mai 2025, fand im traditionsreichen Gasthof Doll in Markt Indersdorf unsere diesjährige Hegeschau statt – ein besonderer Abend für die Jägerschaft im Landkreis Dachau. Rund 150 Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter zahlreiche Mitglieder, Freunde aus benachbarten Kreisgruppen, Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie viele interessierte Bürgerinnen und Bürger.
Besonders gefreut hat uns der Besuch unseres stellvertretenden Ministerpräsidenten und Staatsministers für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger. In seinem ausführlichen Vortrag ging er auf die geplante Novelle des Bayerischen Jagdgesetzes ein, betonte die Bedeutung der Eigenverantwortung der Jägerschaft und verteidigte seinen pragmatischen Ansatz gegen Versuche, die Jagd immer weiter in politische Zielvorgaben zu pressen. Sein Auftritt war geprägt von einer offenen, bürgernahen Sprache – und einem klaren Signal: Die Jägerinnen und Jäger vor Ort müssen ernst genommen werden, wenn der Spagat zwischen Waldumbau, Wildhege und jagdlicher Praxis gelingen soll.
Im Anschluss an seinen Vortrag stellte sich Minister Aiwanger den Fragen unserer Mitglieder. Dabei entwickelte sich eine lebendige Diskussion zu aktuellen jagdpolitischen Themen:
- Zur Bogenjagd äußerte sich der Minister zurückhaltend, wies aber auf die Bedeutung von Können und Sicherheit beim Erlegen von Wild hin.
- Die Bejagung der Gänse stufte er als zunehmendes Problem ein; er zeigte sich offen für eine Ausweitung der Jagdzeiten.
- Zur Bleischrotproblematik betonte er die bessere Wirksamkeit von Bleischrot, verwies aber auch auf Einschränkungen, etwa in Gewässernähe.
- Beim Thema Wolf wurde klargestellt, dass auch bei Aufnahme ins Jagdrecht keine automatische Gleichstellung mit schadensersatzpflichtigem Wild erfolgt.
- Die Bockjagd im April war ein weiteres Thema: Aiwanger warb hier für mehr Eigenverantwortung der Jäger und ein Bewusstsein für die Auswirkungen unterschiedlicher Bejagungsarten auf die Wildverteilung und den Verbissdruck.
Neben der politischen Diskussion kamen auch die klassischen Inhalte der Hegeschau nicht zu kurz: Die ausgestellten Geweihe gaben einen guten Einblick in die Wildstruktur des Landkreises. Ergänzt wurde dies durch die Streckenstatistik nach Wildarten und den fundierten Bericht unseres Kreisjagdberaters zur Gesamtsituation.
Die musikalische Umrahmung durch unsere Jagdhornbläser schuf einen würdigen Rahmen, die Bewirtung durch das Team des Gasthofs Doll sorgte für die passende Atmosphäre. Insgesamt war es ein gelungener, informativer und stimmungsvoller Abend, der zeigte, wie wertvoll der direkte Dialog zwischen Jägerschaft und Politik ist – und dass die Hegeschau mehr ist als nur eine formale Pflicht: Sie ist ein Ort des Austauschs, des Zusammenhalts und der gemeinsamen Verantwortung für Wild und Natur.
Ein herzliches Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer – und ganz besonders an Staatsminister Hubert Aiwanger für seinen offenen und engagierten Auftritt bei uns in der Kreisgruppe.
Mit einem kräftigen Waidmannsheil,
Euer Vorstand des Jagdschutz- und Jägervereins Dachau e.V.