Kitzrettung – ein voller Erfolg

Landauf landab waren die Jägerinnen und Jäger in den letzten Wochen unterwegs, um Kitze aus den Wiesen vor dem Mähwerk zu retten. Freudestrahlend verkündet Dr. Ernst-Ulrich Wittmann, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägerverein Dachau (JJVD), die Aktion „Rettet die Kitze vor dem Mähtod“ hat sich wirklich gelohnt. So wurden in Bayern wohl rd. 90.000 Kitze gerettet und man kann davon ausgehen, dass auch im Landkreis Dachau ca. 1000 Rehkitze gerettet wurden. „Es ist uns wieder gelungen, viele von den kleinen Kitzen vor dem Tod oder vor schlimmen Verstümmelungen zu bewahren. Herzlichen Dank an alle Kitzretter aus der Jägerschaft, den Bauernfamilien und den vielen Tierfreunden aus der Bevölkerung für Ihren Einsatz. Sie haben mit großem Engagement viel Tierleid verhindert“, so Dr. Ernst-Ulrich Wittmann.

Kitzrettung geht alle an

„Landwirte und Jäger stehen gemeinsam in der Verantwortung, etwas gegen den Mähtod zu tun“, so Dr. Ernst-Ulrich Wittmann. „Die einen aus jagdethischer Verpflichtung heraus, die anderen von Gesetzes wegen. Entscheidend ist, dass Bauern und Jäger miteinander an einem Strang ziehen, die Landwirte ihre Jäger rechtzeitig über den Erntetermin informieren, und dann zusammengearbeitet wird

Botschaft ist angekommen

Die Botschaft ist vielerorts angekommen. Das Bewusstsein für die Kitzrettung war noch nie so groß wie dieses Jahr. Auch im Landkreis Dachau bilden sich neue schlagkräftige Kitzretter-Gruppen aus Jägern, Bauern und Ortsansässigen, um gemeinsam eine Drohne anzuschaffen, Scheuchen oder akustische Kitzretter an den Wiesen aufzustellen und mit neuen Ideen und viel Engagement nach Kitzen zu suchen. Auch in den Sozialen Medien ist die Kitzrettung großes Thema. Viele schöne Bilder und bewegende Geschichten berichten darüber, wie wieder ein Kitz aus der Gefahrenzone herausgetragen werden konnte, oder ein Landwirt es kaum fassen kann, dass gleich mehrere Kitze auf seiner Wiese versteckt waren.

Tierleid verhindern

Besonders gefährdet sind Wiesen und Futterflächen, die am Waldrand liegen. Denn die Rehgeißen setzen ihre Kitze besonders gern in die Wiese. Dort sind sie besser vor ihren Fressfeinden geschützt und Geiß und Kitz finden einen besonders üppig gedeckten Tisch. Das frische eiweißreiche Gras fördert die Milchbildung beim Muttertier und liefert erste saftige Nahrung für die Kitze.

Kitzrettung den Profis überlassen!

Tierleid verhindern heißt aber auch, die Kitzrettung den Profis zu überlassen. Falsch verstandene Tierliebe kann auch das Leben der Kitze kosten. Die dringende Bitte an alle Spaziergänger: Fassen Sie ein scheinbar verlassenes Kitz nicht an, lassen Sie es liegen und informieren Sie den Jäger vor Ort oder den Landwirt! Sonst kann es passieren, dass das Muttertier das Kitz verstößt. In der Regel steht die Rehgeiß nur einen Sprung entfernt und kümmert sich um ihr Junges, wenn wieder genügend Ruhe eingekehrt ist.