Die Natur erwacht, frisches Grün bietet Nahrung für viele Tiere. Gleichzeitig verwandeln sich Wiese, Feld und Wald in eine große Kinderstube, übrigens auch in der unmittelbaren Nähe von Siedlungen, denn die Brut- und Setzzeit beginnt. Viele Wildarten wechseln von ihren Winterlebensräumen in die Gebiete, wo es reichlich Nahrung gibt und die besten Voraussetzungen für die kommende Generation geboten sind.
Um dem Tier- und Artenschutz zu genügen, empfiehlt Dr. Ernst-Ulrich Wittmann, Vorstandsvorsitzender des Jagdschutz- und Jägerverein Dachau (JJVD), deshalb, insbesondere während der Brut- und Setzzeit im Frühjahr, auf den Wegen zu bleiben. Denn die meisten Tiere sind sehr gut getarnt. Junghasen, Rehkitze und Entenküken sind durch ihre Fellzeichnung/Federkleid fast unsichtbar, wenn sie sich bei Gefahr nahezu reglos ins Gras oder die Feldmulde drücken. Dies kann auch unmittelbar neben den ausgewiesenen Wegen sein.
Deshalb auch die Bitte von Dr. Ernst-Ulrich Wittmann an alle Hundebesitzer: „Jeder Hund hat einen angeborenen Jagdinstinkt. Führen Sie ihre Vierbeiner an der Leine, wenn Sie nicht auf Ruf oder Pfiff reagieren. Denn die Jungtiere sind trotz guter Tarnung freilaufenden Hunden schutzlos ausgeliefert.
Ein besonderer Augenmerk gilt dabei den Wildschweinen, denn sie haben jetzt auch Nachwuchs. Die Wildschweinmutter, die Bache, verteidigt ihren Nachwuchs vehement, wenn sie Gefahr vermutet. Mitgeführte Hunde sind in aller Regel kein Schutz und können schwer zu Schaden kommen. Es empfiehlt sich daher, einer Bache mit Frischlingen immer aus dem Weg zu gehen. Sollten Sie Jungtiere sehen, halten Sie gebührenden Abstand, um das natürliche Verhalten nicht zu stören und berühren Sie die Wildtiere keinesfalls, auch wenn sie augenscheinlich allein und hilflos scheinen.
Abschließend regt Dr. Ernst-Ulrich Wittmann an: „Genießen Sie die Natur, bedenken Sie aber dabei, dass wir uns alle in der Kinderstube unserer Wildtiere aufhalten.