Artenschutz im kleinsten Garten

Der Herbst hat Einzug gehalten und es ist an der Zeit, den Garten winterfest zu machen. Unabhängig vom Artenschutzbericht der Bundesregierung, der verlauten lässt, dass ein Drittel aller Tier- und Pflanzenarten in Deutschland bedroht sind, sollte es selbstverständlich sein, einen Beitrag zum Erhalt der Natur und einer großen Artenvielfalt für die nachfolgenden Generationen zu leisten – im Kleinen wie im Großen.

„Wir Jägerinnen und Jäger versuchen für wildwachsende Pflanzen und wildlebende Tiere in Wald, Feld und Flur wertvolle ökologische Inseln zu schaffen. Ähnliches ist auch im kleinsten Garten möglich.“ weiß Dr. Ernst-Ulrich Wittmann, Vorsitzender des Jagdschutz- und Jägerverein Dachau (JJVD).

Den besten Artenschutz bietet ein Garten, der nicht hundertprozentig auf Ordnung getrimmt wird. Eine gewisse Unordnung im Garten schafft Lebensräume. Ein naturnaher Garten mit ausgewählten Pflanzenarten ist ein Zuhause für viele verschiedene Tierarten.

Durch die unterschiedlichsten Überwinterungsstrategien überstehen Pflanzen und Tiere die kalte Jahreszeit zwar seit Menschengedenken, trotzdem ist ein schützendes Quartier in der kalten Jahreszeit für unsere wildlebenden Tiere sehr hilfreich.

Eine gewollte Unordnung dient Klima- und Artenschutz. „Wilde Ecken“ im Garten mit Laub und Reisig sowie Totholzhaufen, die bis mindestens im April oder aber am besten gleich über die Jahre dort belassen werden, bieten Insekten, Igeln, Reptilien und Amphibien Nahrung, Unterschlupf und Winterquartier.

Nachdem die natürlichen Baumhöhlen immer weniger werden, ist es wichtig Nistkästen aufzuhängen, denn sie dienen in der warmen Jahreszeit ganz unterschiedlichen Tierarten als Brut- und Geburtsstätte. In der kalten Jahreszeit habe sie eine große Bedeutung als Überwinterungsort oder Schlafplatz.

Auch wenn der Winter vor der Tür steht, ist bereits jetzt die richtige Zeit, an das nächste Frühjahr zu denken! Blumenzwiebeln von Frühblühern sollen im Herbst im Garten verteilt werden, damit sie die bereits zeitig im Jahr ausschwärmenden, hungrigen Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren können.

Bildquelle: Reiner Bernhardt / piclease